
P R E S S E M I T T E I L U N G
SPÖ-Vorderwinkler: „Nach unzähligen Antrittsinterviews Polascheks weiß immer noch niemand, wieso er Bildungsminister wurde"
Nach fast zwei Jahren Pandemie immer noch zu wenige Test- und Laborkapazitäten; ÖVP-Nein zur gemeinsamen Schule bleibt; weiterhin kein Plan zum Aufholen der Corona-Rückstände
Wien – SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler reagiert auf die Serienantrittsinterviews des neuen Bildungsministers Polaschek nicht überzeugt. So sei es etwa absurd, „dass man nach fast zwei Jahren Pandemie erkennt, immer noch zu wenige Test- und Laborkapazitäten zu haben“, so Vorderwinkler, die es auch nicht fassen kann, dass jetzt erst, kurz vor Ende des vierten Corona-Schulsemesters, die Planungen ‚laufen würden‘. Grundsätzlich begrüßt die SPÖ-Bildungssprecherin zwar, dass das Bildungsministerium nunmehr vorhabe, dem Vorschlag der SPÖ und zahlreicher Expertinnen und Experten zu folgen, an den Schulen in Zukunft dreimal pro Woche PCR-Testungen durchzuführen (seit Sommerbeginn eine ständige Forderung von Petra Vorderwinkler), aber „heute noch zu planen und zu erheben, ist schlicht ein neuerlicher Ausdruck des bisherigen katastrophalen Managements der Bundesregierung. Es passt ins Bild, den Sommer verschlafen zu haben und vom Schulbeginn im September überrascht worden zu sein“, kritisiert die SPÖ-Abgeordnete scharf.
Außerdem blieb Polaschek in all seinen Interviews auch Antworten schuldig, wieso er Bildungsminister wurde. „Nach unzähligen Antrittsinterviews des neuen Bildungsministers weiß immer noch niemand, wieso er Bildungsminister wurde und wieso Faßmann gehen musste. Scheinbar weiß er das selbst nicht“, fasst Vorderwinkler zusammen, denn erstens blieb der Neo-Minister stets die Antwort schuldig, was ihn in der Qualifikation von Faßmann abhebe oder immerhin unterscheide und zweitens ist auch völlig unklar, was ihn inhaltlich von seinem Vorgänger unterscheiden soll. „Steirer zu sein ist noch kein inhaltliches Programm“, fasst Vorderwinkler zusammen. So bleibe es auch unter Polaschek beim bisherigen ÖVP-Nein zur gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen entgegen jeder Evidenz, wonach in Österreich Bildung so stark vererbt wird, wie in kaum einem anderen Land, als auch beim Nein zu einem gemeinsamen Aufholpaket für die Schülerinnen und Schüler zur Bewältigung der entstandenen Corona-Rückstände. Vorderwinkler: „Auch Polaschek hat bildungspolitisch vor, so zu tun, als gäbe es kein Corona. Statt einem Angebot, dass alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam die durch die Pandemie entstandenen Bildungs- und Lernrückstände an den Schulen aufholen können, stellt der Minister lediglich klar, dass die Matura wieder so stattfinden soll, als wäre nichts gewesen“, so Vorderwinkler.
Wien, 15. Dezember 2021